Immer mehr Geschäftsprozesse werden digitalisiert – trotzdem werden weiter Drucksysteme verkauft und 510.000 Tonnen Papier pro Jahr verbraucht. Ungefähr so viel wie vor 10 Jahren. Deshalb fragt sich die Autorin des Artikels aus der Süddeutschen Zeitung: „Warum kommt das papierlose Büro nicht voran?”
Einerseits hat die Pandemie laut Studien (Bitkom, Fraunhofer) die Digitalisierung stark beschleunigt und der Verkauf von Büro-Drucksystemen ging laut Marktforschung (IDC) zurück. Andererseits stellte IDC aber fest, dass mehr Drucker für das Home-Office angeschafft wurden.
Kann das alleine den mehr oder weniger konstanten Papierverbrauch erklären? Sicher nicht. Das Ausdrucken von Dokumenten scheint mit dem Alter und langjährigen Gewohnheiten zu korrelieren. Je jünger, desto digitaler. Oft wird auch die Komplexität von Sachverhalten ins Feld geführt, die sich in Papierform besser als am Bildschirm erfassen lässt. Ein weiterer Grund: die sogenannte Schriftformerfordernis. Gerade wenn es um den Kontakt zu externen Partnern geht, wird heute noch viel gedruckt und klassisch versendet (Beispiel „Verträge”). Lösungen, wie die „Elektronische Signatur”, werden hier bisher nur von wenigen Unternehmen genutzt. Schade, weil es dann bei der Bearbeitung der Vorgänge auch noch zu Medienbrüchen kommt, die zusätzlichen Aufwand verursachen.
Wie ist die Prognose? Es bleibt wohl dabei - ganz papierlos wird das Büro nie werden, aber reduzieren ist als Zielsetzung durchaus angesagt ;-)
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https://www.sueddeutsche.de/karriere/papierloses-buero-homeoffice-corona-digitalisierung-1.5034725